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Ist die Zurückhaltung immer höflich oder wieviel Wahrheit verträgt man wirklich?


Nach dem alten Sprichwort „Nicht geschimpft, ist genug gelobt“ gehen es heute viele andersherum an, denn nach vorne hin gelobt nach hinten geschimpft, modern ja sogar salonfähig. Machen ja schließlich alle so.


Ja so wie oben beschrieben geht’s wohl vielen, ob beruflich oder privat. Nach vorne hin freundliche Gesichter, auf Nachfrage ja es war so schön, entspannend ja sogar lebensverändernd…so erlebe ich es für mich auch in meinen Yogaeinheiten. Meinerseits mit viel Liebe gestaltete Stunden, eingehend auf jeden Teilnehmer werden dann schon einmal als langweilig ja gar als einschläfernd tituliert, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand, um den Trainer nicht zu beschämen oder auch aus dem Grund einem unangenehmen Gespräch auszuweichen.


Andere bleiben gleich von vornherein fern, da zu teuer, die Fahrtzeit ist zu lange, der Hund ist krank, das Wetter zu schlecht…nur einfach keine Lust hat selten jemand. Auch das der Teilnehmer sich und seine eigene Geschichte mit auf die Matte bringt, wird dabei gerne vergessen. Die Stunde beginnt, schon lange vor dem Start der eigentlichen Einheit. Den sobald ich mich bewusst entscheide, mich verbindlich anmelde, ja auch so etwas gibt es noch, startet das System. Den Yoga ist kein Sport, auch keine Dehnungsübungen oder Turnverein, keine Nachmittagsbetreuung oder Livestyle–Übung, Yoga ist ein Weg der auch gegangen werden möchte. Jene die mich kennen, werden bestätigen das ich weder einer strikten Philosophie folge, oder meine Teilnehmer in eine gewünschte Schablone pressen möchte, eher ein Selbstverständnis seinem eigenen Tun und Handeln gegenüber wäre angebracht. Denn du befolgst nicht die Anweisungen irgendeines Lehrers oder einer Lehre. Sondern du triffst dich selbst. In dir und auch in den anderen Teilnehmern als Spiegel deiner Selbst, und wem das nicht schmeckt… ja vielleicht sollten gerade jene zu Yoga gehen.


Jetzt könnte der Eindruck erweckt werden, ich möchte gerne als Einsiedler alleine auf meiner Matte hocken und über ein besseres Sein sinnieren, weit gefehlt. Kommen sollen, können, dürfen alle die ehrlich genug sind auch ihre Bad-Days zu kommunizieren, denn das Leben ist eben nicht immer supersonnig. Daher es gibt immer genügend Taschentücher im petto, um so manche Träne zu trocknen, auch Gefühlsausbrüche der humoristischen Art sind erträglich.


Natürlich, was habe ich davon - werden sich manche denken, einer fremden Person ein Feedback zu geben, wenn ich da ohnehin nie mehr hingehe. Muss auch nicht sein, nur ein bisschen mehr Offenheit und Transparenz wäre wünschenswert, einiges könnte leicht gelöst werden…anderes vielleicht nicht, muss nicht, manches bleibt offen.

Die Frage nach den Teilnehmern, ja es gibt sie, jene die gerne auf der Matte anzutreffen sind, ob wöchentlich oder sporadisch, die Dynamik, Gruppenenergie und Wachstum fördern, die mit ihrer Persönlichkeit das Gruppenbild vervollständigen, jene die Entwicklung mitbringen und ebensolche finden. Auch ihnen bin ich zu Dank verpflichtet, meine eigenes weitergehen zu fördern und mir den Spiegel vorzuhalten.

Die Stunden, Einheiten, Wochenenden gehen weiter, immer am Weg von dem was Yoga alles sein kann.


Alles gelöst…

letzten Endes bleibt die Frage offen, was das wohl mit einem, was mit dem Absender macht…nach vorne gelobt, nach hinten…



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